Raserei in Steinhagen: Es wird kräftig aufs Gaspedal gedrückt. Und das auch in verkehrsberuhigten Zonen. Im Ordnungsausschuss am 8. März informierte die Gemeinde über die Ergebnisse von Display-Geschwindigkeitsmessungen an der Albertstraße, Amshausener Straße, Brockhagener Straße und Vennorter Straße. Die mit den Gemeindedisplays erhobenen Verkehrsdaten sind die Grundlage, um beim Kreis Gütersloh „richtige“ Blitzkontrollen zu beantragen.
Verkehrsberuhigte Zone Albertstraße: hier wird besonders kräftig Gas gegeben
Anwohner hatten um Aufstellung eines Displays gebeten. Und sie wirkten auch an der Auswahl des Standortes mitgewirkt .In der Ausschuss-Mitteilungsvorlage heißt es: „Insgesamt sind die Geschwindigkeiten für einen verkehrsberuhigten Bereich erheblich zu hoch.“ Dieses Ergebnis übertrifft noch die bereits bedenklichen Ergebnisse von Messungen in den verkehrsberuhigten Bereichen Brückhof und Schlüttgarten. Die maximale Geschwindigkeit von Fahrzeugen betrug 43 km/h. Insgesamt überschreiben Autofahrende die Geschwindigkeit in der Albertstraße um 99,4 %.
Raserei auf der Brockhagener und der Vennorter Straße
Auch Straßen, auf denen man schon schnell fahren darf, sind betroffen. Auf der Brockhagener Straße ermittelte das Display als Höchstgeschwindigkeit 128 km/h. Heraus kam insgesamt eine Überschreitung von 47,7 %. Auch auf der Vennorter Straße gibt es für manche Fahrer/innen offensichtlich kein Halten oder Bremsen mehr. Denn die Maximalgeschwindigkeit betrug 145 km/h und der Prozentwert für die Überschreitun 82,4 %.
An der Amshausener Straße keine Datenauslesung möglich
Im Herbst 2021 hatte die Gemeinde sofort auf Anwohnerbitten reagiert. Sofort stellte das Ordnungsamt ein Display an der Amshausener Straße auf. Schließlich befinden sich zwei Kindergärten an der Straße, und es wohnen dort viele Familien. Eltern bringen ihre „Steppkes“ mit dem Auto zu den Kitas und tragen sie oft bis zur Tür. Denn der Fußweg ist gefährlich. Leider ist die Datenauslesung bei diesem Display unmöglich. Denn es gibt technische Schwierigkeiten.
Übrigens – Raserei ist teuer
Es stellt sich die Frage, warum Leute sogar in Wohngebieten mit vielen Kindern rasen? Doch auch ältere Fußgänger, Hundebesitzer und Radfahrer möchten ihren Weg gern unfallfrei zurücklegen. Falls das Argument nicht zieht: Der starke Tritt aufs Gaspedal mit aufheulendem Motor kostet jede Menge Sprit.