Monströses

Monströses soll im Gewerbepark Waldbadstraße entstehen, wenn es nach dem Investor geht. Im Bauausschuss präsentierte Dudoq-Geschäftsführers Heiner Frieters seine Pläne: neben einer kleineren will er eine 15 Meter hohe Riesenhalle bauen, die sich über fast das ganze Gelände erstreckt.

Investor will gute Nachbarschaft

Dem sollen die Anwohner zustimmen und ihre Klage gegen den positiven Bau-Vorbescheid zurückziehen. Im Gegenzug würde die DUDOQ Real Estate GmbH soziale Projekte in Steinhagen unterstützen. Darüber hinaus würde das Unternehmen Gelände für einen 1 m breiten Radfahrstreifen an der Bielefelder Straße abgeben. „Wir wollen das Gespräch und eine gute Nachbarschaft“, versicherte er den Ausschussmitgliedern und 20 Gästen.

Kreis- und Gemeindeverwaltung entscheiden über das Vorhaben

Dass die Anwohner gefragt werden, ist sicherlich ihrer Klage und dem laufenden Mediationsverfahren geschuldet. Denn ohne Bebauungsplan müssen sich nur der Kreis Gütersloh und die Gemeinde einig sein. Der Kreis bejaht das Projekt im Vorbescheid. Erteilt auch die Gemeinde-Verwaltung ihr „Einvernehmen“, stellt der Investor einen Bauantrag. Bei diesem Verfahren sind politische Fraktionen und die Öffentlichkeit außen vor. Doch genau bei diesen Gruppierungen rief die Präsentation skeptische Nachfragen und Widerspruch hervor.

„Wir sind keine Immobilienhaie und wollen Sie nicht über den Tisch ziehen!“ Heiner Frieters, Dudoq-Chef.

Die Anwohnergemeinschaft Waldbadstraße befürchtet den Betrieb eines Logistikzentrums. Der Investor stritt ab, genaue Pläne für den Zweck der Halle und konkrete Miet-Interessenten zu haben. „Es ist alles offen.“

Anwohner sagen Verkehrskollaps durch monströses Vorhaben voraus

Dr. Martin Molks, einer der Kläger, stellte die für die Planung verwendeten Verkehrszahlen in Zweifel. „Unser Gutachter sagt, dass es viel mehr Fahrzeuge sein werden. Geht später das Gewerbegebiet Detert ans Netz, kollabiert das System.“ Er appellierte eindringlich an die Ratsfraktionen, das Ausmaß des Bauprojekts und dessen Folgen zu verhindern.

Keine Übernachtungs-Lkw-Stellplätze außerhalb des Firmengeländes

Anlieger Achim Hellweg nannte ein weiteres Problem: „Die Arbeitszeiten im Gewerbepark sind von 6 bis 22 Uhr. Was ist mit Lkw, die zu spät kommen?“ In der Liebigstraße etwa befänden sich solche Fahrzeuge, die dort über Nacht parkten. Darauf antwortete der Investor mit einem Achselzucken.

Marion Elkmann verwies auf die gefährliche Situation für Radfahrende an den beiden Ein- und Ausfahrten des Firmengeländes an der Waldbadstraße. „Das steht das Leben gleich doppelt auf dem Spiel, gerade durch die Lkw.“ Dieses Argument wischte Frieters mit Verweis auf das Planungs-Verkehrsgutachten vom Tisch. „Sie beurteilen diese Gefahr aus einem Gefühl heraus.“ Das Gutachten baue auf Tatsachen. „Darin steht, die Verkehrssituation sei in Ordnung für Radfahrer. Also ist das so.“

Monströses Projekt Waldbadstraße