Mähtod – er droht vielen Wildtieren, wenn die Bauern im Mai die Wiesen mähen. Der Hegering Steinhagen hat eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft, um Kitze und Kleintiere aufzuspüren. Kleine Kitze haben noch keinen Weglaufreflex und sind deshalb den Mähwerken schutzlos ausgeliefert. Immer mehr Landwirte setzen auf Drohnen. Doch nur wenige haben eine eigene, denn ein solches Gerät ist teuer. In Steinhagen arbeiten Landwirte und Jäger zusammen, um möglichst viele Tiere zu retten.
Frühes Aufstehen ist angesagt
Eine Drohnenaktion kann nur am frühen Morgen stattfinden. Später erwärmt die Sonne alles und die kleinen Körper werden nicht mehr auf dem Display angezeigt. Neben dem Drohnenpiloten ist ein Team von Läufern oder „Buschmännern“ erforderlich. Der Pilot gibt über Funk Anweisungen, wo Tiere liegen.
Die Suche ohne Drohne ist aufwändig und schwierig
Landwirt Marco Diekmann ist Drohnen-Pilot und Gerätewart erläutert, warum Drohnen so nötig für die Rettung der Tiere ist: „Wir haben einige Wiesenflächen, die wir jedes Jahr mit mehreren Leuten abgesucht haben. Die Drohne ist eine echte Erleichterung, denn es war zeitaufwändig und wir haben Tiere übersehen.“
Bei der Rettung von Kitz & Co. vor dem Mähtod ist Vorsicht angesagt
Bei der Kitzrettung tragen die Helfer alle Handschuhe und Jacken. Das kleine Reh wird möglichstzusammen mit Gras oder Blättern abtransportiert, um ein Übergehen menschlicher Geruchsstoffe auf das Fell zu verhindern. Denn das würde die Bambi-Mutter vertreiben, auf die der Nachwuchs noch dringend angewiesen ist.
Freiwillige Helfer für ein ganz besonderes Tier- und Naturerlebnis gesucht
Der Hegering Steinhagen sucht weitere freiwillige „Buschmänner“ oder „Läufer“ für Rettungsaktionen. Sie müssen die Drohne am frühen Morgen nach einem festen Wegeplan begleiten, die Tiere nach Anweisung der Piloten aufspüren und an einen sicheren Ort außerhalb des Feldes tragen. Hegeringleiter Frank Meise: „Wir können nur bei Dämmerung losgehen, damit die Wärmebildkamera an der Drohne etwas anzeigt. Später erwärmt die Sonne den Boden zu stark. Eine gewisse Flexibilität ist auch erforderlich. Denn wir erfahren nur kurzfristig, wer wo mähen möchte.“
Interesse? Fragen beantwortet Hegeringleiter Frank Meise, Mobil 0160-8413989, f.meise@kjs-guetersloh.de