Leserbrief

Leserbrief – der Beitrag im Westfalen-Blatt vom 3.2.2022 „Das tangiert uns nicht“ hat mich zu einem Schreiben bewegt. Der Geschäftsführer der Gemeindewerke Steinhagen, Stefan Lütgemeier, sieht keinen Bedarf, Stellung zu dem in Halle-Künsebeck geplanten Baugebiet zu nehmen. Dabei grenzt das Areal direkt ans Wasserschutzgebiet Patthorster Straße. Lütgemeiers Auffassung nach bildet der Schnatweg eine Grenze. Abgesehen davon, könnten doch den Gewerbetreibenden entsprechende Auflagen gemacht werden.

Straße soll wirksamen Grundwasserschutz bringen???

Dass eine Straße – hier ein Autobahnzubringer – einen wirksamen Schutz für das Grundwasser darstellen soll, hat uns überrascht. Das geplante Gewerbegebiet liegt doch oberhalb der Patthorst mit Fließrichtung nach unten. Unserer Meinung nach sollte nicht einfach auf eine angenommene Barrierewirkung des Schnatwegs vertraut, sondern durch die Wasserbehörden geprüft werden, ob eine Gefahr für das Grundwasser besteht.

Herr Lütgemeier bezieht sich weiterhin auf eine Bestätigung des Wasserschutzgebietes durch die Obere Wasserbehörde in Detmold aus dem Jahr 2018. Wurden in diese Bewertung bereits mögliche Beeinträchtigungen durch das geplante Gewerbegebiet einbezogen? Das erscheint mir fraglich, da das Projekt doch erst jetzt im öffentlichen Beteiligungsverfahren steht.

Ein Leserbrief gegen Scheuklappendenken

Ich sehe das Bauvorhaben auch wegen der Vernichtung von Lebensraum durch Baumfällungen und Flächenversiegelungen kritisch. Gerade bei diesem Thema ist ein Blick über die Ortsgrenzen hinaus wichtig. Die Auswirkungen solchen Handelns betreffen uns alle, auch auf der anderen Seite des Schnatwegs und weit darüber hinaus.

Leserbrief zu „Das tangiert uns nicht“