CDU Steinhagen – über zehn Fraktions- und Bauausschussmitglieder kamen am Montag-Abend nach Amshausen, um mit insgesamt ca. 50 Bürgern aus der Finken- und Falkenstraße über die laufenden Bauvorhaben zu sprechen. Daraus ergab sich eine lebhafte Diskussion mit neuen Ideen.

Worum es in der Finkenstraße geht

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Die Kreiswohnstättengenossenschaft Halle möchte in der Finkenstraße zehn alte Häuser mit 40 Wohnungen abreißen und dort stattdessen fünf Großbauten für 10 bis 12 Mietparteien aufstellen. Um die Rahmenbedingungen festzulegen, wird derzeit ein Bebauungsplan entwickelt. Der erste Entwurf stößt auf Kritik bei den Anwohnern. Auch die Bürgerinitiative „Aktionsbündnis Amshausen“ befasst sich mit dem Thema.

Die KWG finanziert den Bebauungsplan – wie frei entscheidet die Gemeinde?

Nach Auskunft von Fraktionsvorsitzendem Herbert Mikoteit wird der Bebauungsplan Finkenstraße von der KWG finanziert, die damit ihre Pläne in Amshausen verwirklichen wolle. Mikoteit: „Die Kreiswohnstättengenossenschaft verfolgt wirtschaftliche Interessen. Je mehr Wohnungen entstehen, desto lohnenswerter ist die Investition.“ Außerdem erhalte die KWG anschließend für jede Wohnung einen Miet-Zuschuss von der Gemeinde, und zwar über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Mikoteit präsentierte Planungsideen auf Basis von Anwohnerkritik

Die anwesenden Bürger und die CDU-Fraktionsmitglieder suchten gemeinsam nach einer möglichen Kompromiss-Lösung, wohl wissend, dass die Christdemokraten keine Mehrheit im Rat haben. Herbert Mikoteit schlug vor, die Zahl der Wohnungen herunterzuschrauben und statt einem anderthalb Parkplätze pro Einheit zu planen.

Er sagte: „Wenn kleinere Häuser mit weniger Wohnungen entstünden, könnte aufgelockerter mit Erhalt von kleinen Grünflächen gebaut werden.“ Außerdem schlug er vor, die Ausrichtung der Gebäude beizubehalten, die an die Grundstücke der Amshausener Straße angrenzen. „So zeigten die Giebel in Richtung der Gärten, was besser wäre als die gesamte Breitseite.“ Vorstellbar sei auch, der KWG eine weitere Fläche auf dem Gelände des Wohngebiets nördlich der Amshausener Straße für den Mehrfamilienhausbau anzubieten. Die CDU-Fraktion wird die Ergebnisse dieses Gesprächs in die weitere politische Diskussion einbringen.

Die CDU in der Falkenstraße – zum Hintergrund

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Bei diesem Bauprojekt geht es um die Anbindung des neuen Wohngebiets nördlich der Amshausener Straße an die L 756. Zwei Planungsentwürfe sahen eine kurze und direkte Verbindung nach oben vor. Diese Varianten wurden verworfen. Jetzt im Spiel ist eine Variante 3 mit einem Umweg. Dieser läuft über eine 300 Meter lange und breite Parallelstraße zur L 756, die auf die Falkenstraße führt. Dort soll eine große Aufmündung entstehen. Gegen diese Pläne wehren sich die Anwohner schon seit 2018.

Auch die lange Funkstille aus dem Rathaus förderte den Ärger der Bürger

Die Anwohner fühlen sich im laufenden Planungsverfahren schlecht informiert. Sie haben den Eindruck, dass ihre Einwände gegen Variante 3 nicht berücksichtigt werden. Mikoteit versuchte, die Verzögerung zu erklären. „Das Verfahren sieht vor, dass Ihre Einwände in einer der nächsten Bauausschuss-Sitzungen besprochen werden.“ Er räumte ein, selbst ein Verfechter der Planvariante 3 gewesen zu sein. „Doch wenn ich mir die Situation hier vor Ort anschaue, kann ich Ihre Kritik nachvollziehen.“

Auch Vorschläge der Falkenstraßen-Anwohner greift die CDU auf

Als Ergebnis dieser Ortsbegehung ist CDU-Fraktion bereit, die Vorverlegung der Auffahrt um ca. 80 Meter in Richtung Baugebiet prüfen zu lassen. „Außerdem werden wir nachfassen, was die genauen Gründe für die Ablehnung der Variante mit Zufahrt über den Fasanenweg betrifft.“

 

CDU stellt sich Anwohner-Kritik in Amshausen